Genetischer Defekt bei der Hornhautbildung an den Händen

Seit ich 14 bin, habe ich an den Handinnenflächen Stellen, an denen sich die Haut stark schuppt. Manchmal reißt an diesen Stellen auch die Haut auf und es ergeben sich schmerzhafte Risse, die gelegentlich auch bluten können.

Die ärztliche Diagnose lautet: Es ist ein genetischer Defekt der Hornhautbildung.

In meiner Jugend habe ich zahlreiche erfolglose Behandlungen über mich ergehen lassen. Später habe ich das aufgegeben und beschlossen, einfach damit zu leben.

Die interessante Frage ist aber: Was ist die Bedeutung dieser Erscheinung? Was ist die Erfahrung dahinter?

Um das zu entschlüsseln, muss man die Konsequenzen dieser Symptome betrachten: Wozu führt das?

Es führt dazu, dass ich meine Handinnenflächen unbewusst immer zu verstecken versuche. Ich habe Angst, Menschen könnten mich ablehnen deswegen. Vielleicht würden sie mir nicht mehr die Hand geben wollen. Eine Frau würde vielleicht nicht wollen, dass ich sie berühre.

Das ist ein Problem, denn es gibt viele Situationen, in denen man die Handflächen offen zeigen müsste. Zum Beispiel, wenn man "die Hand aufhält", um etwas entgegenzunehmen - und wenn es nur das Wechselgeld ist.

Das Symptom führt also dazu, dass ich versuche, einen Teil von mir zu verstecken und dass mein Austausch mit anderen Menschen eingeschränkt ist.

Und was ist nun der Weg zur Heilung?

Es geht darum, diese Prozesse zunächst einmal klar zu sehen und auch die Einschränkungen, die diese Symptome für mein Leben bedeuten.

Und in einem zweiten Schritt, geht es darum, die Einschränkungen aufzulösen und sich nicht mehr einschränken zu lassen.

Konkret bedeutet das zu lernen, sich offen zu zeigen wie man ist - mit allen Fehlern und Einschränkungen und dabei auch das Risiko einzugehen, von anderen deswegen abgelehnt zu werden.

Ich bin eben nicht perfekt. Das ist menschlich.

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