Kein positives Denken

Um einen Irrtum von vornherein auszuschließen:

Wenn ich davon spreche, negative Prophezeiungen einzustellen, dann geht es NICHT um "positives Denken" in irgendeiner Weise.

Positives Denken beschönigt Wahrnehmungen und Tatbestände des Jetzt.

Hier geht es aber immer um die volle emotionale Konfrontation mit dem was jetzt ist - ohne jegliche Beschönigung.

Gleiches gilt für negative Aussichten, an die ein Mensch bereits glaubt.

Wenn ein Mensch, seine Zukunftsaussichten in irgendeiner Hinsicht bereits negativ sieht, dann geht es hier auch darum, sich mit diesen negativen Aussichten voll zu konfrontieren.

Das ist nämlich gerade die Kehrseite des hilflosen Aktionismus. Der hilflose Aktionismus erfolgt in der Illusion, die negative Entwicklung aufzuhalten. Was der Aktionismus aber nicht wirklich tut, sondern das Gegenteil ist der Fall.

Wird der Aktionismus eingestellt, dann erfolgt die volle emotionale Konfrontation mit den negativen Aussichten, vorausgesetzt, man öffnet sich dafür. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass sich die negativen Aussichten auflösen können.

Wenn ich hier davon spreche, negative Prophezeiungen bleiben zu lassen, dann geht es vor allem darum, einem Menschen nicht noch zusätzliche negative Aussichten einzupflanzen, mit denen er dann auch noch fertig werden muss bzw. seine sowieso schon vorhandenen negativen Aussichten noch zu verstärken.

Wenn man einem Menschen eine negative Entwicklung für die Zukunft voraussagt und er das glaubt, dann lösen diese negativen Aussichten eine unwillkürliche geistige und ggf. auch praktische Gegenaktivität aus. Und diese Gegenaktivität führt dazu, dass das Befürchtete sich tatsächlich entwickelt.

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