Negative Prophezeiungen

Es ist in der gegenwärtigen Medizin ein ziemlich häufiger Vorfall, dass ein Arzt seinem Patienten eine negative Entwicklung seines Krankheitsverlaufs prophezeit (voraussagt).

Was geschieht daraufhin?

Der Patient ist mit einer Entwicklung konfrontiert, die er nicht haben möchte.

Nach Lesart der Medizin kann er aber nichts machen, um das abzuwenden. (Sonst hätte der Arzt es ihm ja nicht gesagt.)

Es bildet sich folgender Widerspruch: Der innere, dem menschlichen Wesen zutiefst eingeprägte Wunsch und Drang nach einer positiven Aussicht kollidiert mit der scheinbar unabwendbaren Prognose des Arztes.

Man möchte etwas tun, um die Entwicklung zum Positiven zu wenden, aber es geht nicht.

Es kommt zu gesteigerter geistiger Aktivität: Sorgen, Gedankenkreisen und Kompensationserscheinungen. Zum Teil entwickelt sich auch ein hektischer Aktionismus irgendeiner Art, von dem man annehmen möchte, dass es das Problem löst.

Eine Idee beeinflusst das Verhalten - auf möglicherweise sogar extreme Weise.

Und wie lautet die Idee?

"Meine Krankheit wird sich immer weiter verschlimmern."

Und was geschieht, wenn eine Idee das Verhalten beeinflusst?

Die Idee verwirklicht sich als Erfahrung.

Das bedeutet im Klartext, dass negative Prophezeiungen von Ärzten die negativen Entwicklungen auf extreme Weise beschleunigen und verstärken.

Ärzte besitzen im gegenwärtigen Weltbild des Menschen eine außerordentliche Autorität.

Was ein Arzt sagt stimmt.

Es handelt sich bei negativen Prophezeiungen aus dem Mund eines Arztes um Suggestionen von absolut effizienter Wirksamkeit.

Sie wirken wie ein Fluch: eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die sich bewahrheitet, weil der Empfänger sie glaubt.

ABER

Die negativen Prophezeiungen sind falsch.

Solange ein Mensch nicht tot ist, bestehen Aussichten auf Heilung - die Wissenschaft kennt nur die entsprechenden geistigen Zusammenhänge nicht.

Die negative Prophezeiung basiert auf einer Weltsicht, die nicht stimmt. Die ganze Wissenschaft steht auf falschen Grundlagen. Ich habe dieses Thema ausführlich in meinem Buch "Die Fundamente einer neuen Welt" ausgeführt.

Ich weiß, dass das für viele Menschen absurd klingt und dennoch ist es aber so:

Folgende Aussagen - und insbesondere von einem Arzt mit dessen Autorität und suggestiver Wirkung - haben eine grundsätzlich heilende Wirkung, weil sie im Betroffenen das Vertrauen in die Heilungsfähigkeiten des eigenen Körpers stärken:

Nun werden viele sagen: "Aber das ist doch nicht die Wahrheit."

Aber die Sichtweise der Medizin ist auch nicht die Wahrheit.

Die Wahrheit ist:

Die tatsächlichen Heilungsfähigkeiten des menschlichen Körpers sind unendlich viel größer, als der gegenwärtige Mensch weiß.

Mediziner sind nicht unbedingt Heiler. Einige sind es aus einem intuitiven Wissen heraus - viele aber nicht.

Wie erkennt man, ob ein Arzt eine heilende Wirkung auf einen Patienten oder nicht?

Das ist ganz einfach:

Wenn ein Patient zu einem Arzt geht, hat er ein Problem. Er geht zum Arzt, weil er sich von diesem Hilfe erhofft.

Und nun ist die entscheidende Frage:

Wenn der Patient den Arzt wieder verlässt, hat sich sein Problem gefühlsmäßig verkleinert oder vergrößert?

Geht der Patient mit einem Gefühl der Erleichterung?

Oder geht er mit dem Gefühl, dass sein Problem noch viel größer ist, als er ursprünglich dachte?

Das war die Sicht des Arztes.

Was ist aus Sicht des Patienten möglich?

Die beste Reaktion eines Patienten auf die negative Prophezeiung eines Arztes ist, sich mit dieser Erfahrung voll zu konfrontieren:

all die negativen Gefühle und Zukunftsaussichten hochkommen lassen, ohne in irgendeiner Weise darauf zu reagieren.

Im Kern geht es darum, möglichst alle emotionalen Reaktionen der Psyche auf das scheinbar Unausweichliche ungebremst zuzulassen.

Das löst die Wirkung negativer Voraussagen wieder auf. Der Fluss der Gefühle führt die Psyche zur Wahrheit und zur Heilung zurück ungeachtet aller ärztlichen Voraussagen.

nächstes Kapitel: Kein positives Denken (Modelle der Entstehung von Krankheiten)