Längeres Bein nach Beinbruch

Ich möchte meine Ausführungen zu den Entwicklungsstufen einer Erfahrung und zu negativen Prophezeiungen mit einem Beispiel illustrieren:

Ein kleines Mädchen bricht sich ein Bein.

Der behandelnde Arzt prophezeit ihr, dass das gebrochene Bein länger werden könnte als das gesunde und dass sie dann eine Einlegesohle tragen müsste.

Für das kleine Mädchen ist das ein echtes Problem, denn sie ist eine Sportskanone und ihr Traumberuf ist "Leichtathletin" oder "Weitsprung-Europameisterin".

Die Prophezeiung des Arztes löst Sorgen und endloses Gedankenkreisen um das Problem in ihr aus.

Die Idee des Arztes beeinflusst das Verhalten.

Bei der abschließenden Untersuchung stellt der Arzt fest, dass das Bein tatsächlich länger geworden ist.

Man muss hier klar sehen, dass der Effekt eine Folge der ärztlichen Prophezeiung ist.

Der Körper macht keine Fehler Die Sichtweise der Medizin auf den Körper als anfälliges, unzuverlässiges Etwas ist vollkommen falsch und erscheint, wenn man mal beginnt die Wahrheit zu sehen, geradezu absurd. Es gibt für jeden Effekt eine geistige Ursache.

Zum Glück ist die Verlängerung des Beines unter der Toleranzgrenze ab der der Arzt eine Behandlung als nötig erachten würde.

Eine Homöopathin stellt aber kurze Zeit später fest: Das Bein ist gar nicht länger geworden. Es hat sich nur die Hüfte schief gestellt.

Und das ist jetzt das Interessante:

Der Körper hat auf die Suggestion des Arztes reagiert und den Effekt hervorgebracht. Aber er hat es zunächst ohne echte materielle Konsequenzen "realisiert".

Diese materiellen Konsequenzen könnten sich aber entwickeln, wenn das (scheinbare) Problem in Form einer Behandlung immer weiter aufgebauscht würde.

nächstes Kapitel: Abschreckung (Modelle der Entstehung von Krankheiten)