Übertreibung natürlicher Phänomene

Die gegenwärtige Sicht auf den menschlichen Körper ist geprägt von einer Weltsicht, die den Körper als Produkt einer zufälligen Entwicklung aus lebloser Materie heraus sieht - eine Entwicklung über das Tierreich hinweg hin zu dem, was er heute ist.

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht groß diskutieren, ob diese Sichtweise nun stimmt - ich möchte über die Konsequenzen sprechen, die diese Sichtweise hat.

Sie hat Konsequenzen darauf, wie wir unseren Körper sehen:

Wie sollte es auch sonst sein, mit einem Zufallsprodukt, dessen Entstehung lediglich ein paar seelenlosen Naturgesetzen und glücklichen Umständen zu verdanken ist?

Wie wäre denn folgende Sichtweise:

Gut, es kann sich jetzt jeder aussuchen, woran er glauben möchte, ich möchte aber auf etwas anderes hinaus.

Die oben beschriebene Sicht auf den Körper als eines unvollkommenen Etwas hat die Konsequenz, dass viele Körperphänomene als kleine Defekte oder Unzulänglichkeiten interpretiert werden, die tatsächlich aber einen tieferen Sinn haben und wichtige Aufgaben erfüllen.

(Ich hatte zuvor schon erwähnt, dass auch viele Heilungsaktivitäten des Körpers vollkommen falsch interpretiert werden.)

Einige dieser Phänomene werden als störend empfunden oder sie entsprechen nicht einem (übertriebenen und falschen) Verständnis von Sauberkeit und Perfektion.

Und das wiederum führt dann dazu, dass es zu Anstrengungen kommt, das Körperphänomen zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren.

Da es sich aber um eine legitime Körperfunktion handelt, ist sie nicht so einfach zu beseitigen. Stattdessen führen die Anstrengungen zu einer negativen Verstärkung des Effektes, die soweit gehen kann, dass es zu einer echten Plage oder ernsthaften körperlichen Einschränkung wird.

Machen wir dazu ein Beispiel:

nächstes Kapitel: Inkontinenz (Modelle der Entstehung von Krankheiten)